Nachdem vor einigen Monaten kurz die Hoffnung aufkam, dass sich die Lage stabilisiert hat und die Kinder von CISOL bald wieder in ihre Klassenzimmer zurückkehren können (siehe Fernunterricht - seit mehr als einem Jahr), hat sich die Lage in Ecuador in den letzten Wochen wieder drastisch verschlechtert.
Rosa Rodriguez, die Direktorin von CISOL, schreibt uns am 04.05.2021 folgendes zur aktuellen Lage in Ecuador:
"Gerne hätte ich euch berichtet, dass sich die Situation verbessert hat, dass wir in die Klassenzimmer zurückgekehrt sind, aber das ist nicht der Fall.
Wir befinden uns derzeit in der Mitte einer zweiten Welle, die 16 von 24 Provinzen des Landes besonders stark getroffen hat - darunter auch unsere Provinz Loja. Das Gesundheitssystem kann keine weitere Patienten aufnehmen. Es gibt lange Wartelisten für Intensivbetten und die große Mehrheit der Patienten stirbt an mangelnder Versorgung. Und Loja ist diesbezüglich keine Ausnahme.
Überall im Land befinden wir uns derzeit im Ausnahmezustand. Und in den 17 Provinzen, die am stärksten betroffen sind, gibt es zusätzliche Maßnahmen: Ausgangssperre und Mobilitätsverbot von 20 Uhr abends bis 5 Uhr morgens, montags bis freitags. Am Wochenende beginnt die Ausgangssperre freitags um 20 Uhr und dauert bis 5 Uhr morgens am Montag. Zumindest können die Eltern der Kinder von CISOL dieses Mal wochentags nach Arbeit suchen und so etwas Einkommen sichern. Dieser Ausnahmezustand gilt seit dem 23. April und wird bis zum 20. Mai dauern - dann wird über die weiteren Massnahmen entschieden.
Eigentlich hatten wir bereits die Genehmigung erhalten, schrittweise zum Präsenzunterricht zurückzukehren, doch aufgrund der aktuellen kritischen Lage wurden alle Genehmigungen wieder zurückgezogen. Stattdessen wurde für alle öffentlichen wie auch privaten Büros wieder Telearbeit angeordnet. Obwohl Rigo, ich, Cristina, Vero, Karlita, Nancy, Darwin, Katty, Juan und die LehrerInnen den Großteil der Arbeit via Telekommunikation erledigen können, gibt es doch einige Aufgaben, welche wir weiterhin ausser Haus machen müssen. So z.B. die Übergabe von Schulaufgaben an die Kinder, die Durchführung von COVID-Tests bei der Bevölkerung, die Lieferung von Hilfsgütern, usw."
Auch wir hätten gerne positivere Nachrichten aus Ecuador mit Ihnen geteilt und wir hoffen, dass sich die Situation in Ecuador bald verbessert. An dieser Stelle möchten wir uns einmal mehr beim Team von CISOL in Ecuador für diesen unermüdlichen Einsatz während dieser schwierigen Zeit bedanken. Ein weiteres Dankeschön gilt Ihnen liebe SpenderInnen und Spender - nur durch Ihre Unterstützung kann die Arbeit von CISOL in Ecuador möglich gemacht werden!